Am 14. September startete für mich ein 5 1/2-wöchiger Erasmus Aufenthalt in Spanien. Vom Flughafen in Wien ging es mit dem Flieger nach Alicante, wo bereits meine Gasteltern Ana und José Luis am Flughafen auf mich warteten und mich herzlich begrüßten.
Danach sind wir zwei Stunden bis nach Albacete, in die Region Castilla la Mancha, gefahren, wo ich meine nächsten Wochen verbringen durfte. Kaum in Albacete angekommen, gaben mir meine Gasteltern eine Führung durch meine zukünftige Schule, da beide meiner Gasteltern ebenfalls dort unterrichten. Nachdem meine Gastgeschwister Sara und José von der Schule nachhause kamen, gingen wir direkt mit ein paar Freunden auf die ,,Feria de Albacete“. Die Feria in Albacete gibt es nur 10 Tage im Jahr, vorstellen kann man sie sich wie ein Volksfest, wo man fast die ganzen Menschen der Stadt antrifft. Bei der Feria gibt es traditionelles Essen, Musik und auch Stierkämpfe am ,,Plaza de Toros“. Die ersten vier Tage in Spanien hatte ich also die Möglichkeit, erste Freundschaften zu knüpfen und zukünftige Schulkollegen/innen kennenzulernen.
An meinem zweiten Tag in Spanien war ich das erste Mal in der Schule und habe viele neue Eindrücke bekommen. Der Schulalltag in Spanien unterscheidet sich ein bisschen von dem in Österreich. In meiner spanischen Schule hat der Unterricht jeden Tag um 8:15 Uhr begonnen und um circa 14:25 Uhr aufgehört, Unterricht am Nachmittag gab es keinen. Nach drei Schulstunden gab es eine 30-minütige Pause, zwischen den Schulstunden gab es keine offiziellen Pausen. In Spanien ist es üblich, dass Lehrer und Schüler nach jeder Unterrichtsstunde den Klassenraum wechseln, somit hat man in der Zeit, wo man zum nächsten Unterrichtsfach geht, immer eine kleine Pause. Eine Besonderheit in meiner spanischen Schule, dem Instituto Histórico Bachiller Sabuco, war die Schulklingel, die jede Woche eine andere Musik spielte. Jede Woche war man somit schon gespannt auf die neue Schulklingel. Meine Klasse hat mich über meinen Aufenthalt in Spanien sehr gut in die Klassengemeinschaft aufgenommen, worüber ich wirklich sehr dankbar bin. Die Fächer in Spanien waren denen in Österreich sehr ähnlich. Nachdem meine Schule in Spanien auch einen bilingualen Zweig anbietet, den meine Gastschwester besuchte, hatten wir die Fächer Mathematik und Sport auf Deutsch. Mein Gastvater war auch gleichzeitig mein Mathematiklehrer. In unseren Mathematikstunden kam es somit manchmal zu sehr lustigen Gesprächsthemen, da meine Gastschwester ebenfalls in meiner Klasse war.
Nach der Schule haben wir uns gerne mit Freunden verabredet und sind durch die Stadt geschlendert, was in Spanien auch ziemlich typisch ist. Spanier sind sehr gerne unter Leuten, was man auch an den vielen Menschenmengen abends an den Straßen erkennen kann. Vor allem nach den Fußballspielen der Fußballmannschaft von Albacete waren die Straßen sehr voll. Die nächtlichen Spaziergänge durch die Gassen von Albacete werden mir für immer in Erinnerung bleiben, da wir dort wirklich viele lustige Erinnerungen gesammelt haben. Nach der Schule ging es zu meinem Erstaunen auch nicht sofort nachhause. Nach der Schule wartete man immer vor der Schule darauf Bekannte zu treffen, nach dem Neuesten zu fragen und sich dann zu verabschieden. In spanischen Wohnungen ist es auch üblich, seine Schuhe anzulassen und erst in seinem Zimmer auszuziehen. Wenn man auf Besuch bei Freunden war, hat man seine Schuhe manchmal auch gar nicht erst ausgezogen.
Am Wochenende als auch unter der Woche hat meine Gastfamilie Ausflüge mit mir unternommen. Während der Woche waren wir beispielsweise im botanischen Garten der Universität in Albacete oder sind zum Ferienhaus meiner Gastfamilie gefahren, das sich am Stadtrand befand. Am Wochenende waren wir in Chinchilla de Monte-Aragón, Valencia, Cuenca und bei den Molinos. Diese Ausflüge waren definitiv ein großes Highlight für mich, da ich mehr von Spanien sehen konnte.
Mein Aufenthalt in Spanien hat mir sehr gut gefallen und ich würde es jedem empfehlen, die Möglichkeit zu nutzen ins Ausland zu gehen. Ich konnte viele neue Eindrücke sammeln, vieles dazulernen und mich an die Sitten in einem neuen Land gewöhnen. Ich hatte die Chance, meine Sprachkenntnisse zu verbessern und eine zweite Familie dazuzugewinnen. Es war eine der besten Erfahrungen in meinem Leben, die ich jederzeit wiederholen würde! Außerdem freue ich mich schon sehr auf das Wiedersehen mit meiner Gastschwester Sara, die nächstes Jahr ebenfalls als Austauschschülerin zu mir kommen und das BG/BRG Knittelfeld besuchen wird.