Vorlesen vergrößert den Wortschatz, schafft Nähe und Austausch, fördert die Fantasie, das Vorstellungsvermögen und die Konzentrationsfähigkeit. Durch Geschichten lernen wir uns in Gefühlslagen anderer hineinzuversetzen, lassen uns von Vorbildern inspirieren und lernen neue Wörter und Satzstrukturen kennen. Nicht zuletzt macht es für die Schule mit all ihren Fächern und fürs ganze Leben fit.

Anlässlich des Österreichischen Vorlesetages am 28.3. wurden in verschiedenen Klassen Texte aller Art von Lehrer:innen und Gästen vorgelesen:

Der Bürgermeister von Knittelfeld, DI (FH) Harald Bergmann präsentierte einen Essay, der sich mit der Redefreiheit als eine der wichtigsten Pfeiler einer Demokratie auseinandersetzte. Diese Freiheit soll mit Bedacht gelebt und gepflegt werden, sowie auf Basis einer informierten, kultivierten und ausgewogenen Diskussionskultur eine Gesellschaft voranbringen.

Frau Dr. Karin Thierrichter hat einige unglaublich spannende Briefe aus dem Archiv der Abtei Seckau vorgetragen. Teils waren es Korrespondenzen mit der NSDAP, aber auch Briefe zwischen einem Vater und dem damaligen Abt. Besonders herausragend auch die Geschichte des Felix Kersten, Leibarzt und Masseur des SS-Führers Heinrich Himmler, der durch seine „Behandlungen“ nicht nur das Vertrauen des Massenmörders erlangte, sondern mittels seiner „manuellen“ Überzeugungskraft, während der Behandlung Himmlers, auch vielen Menschen das Überleben sicherte, indem er Himmler beeinflusste, ihre Verfolgung zu stoppen oder sie aus dem KZ zu entlassen. Frau Dr. Thierrichter hat uns einen Blick in die Vergangenheit und einige Augenblicke Innehalten geschenkt und sie hat uns die damalige Zeit mit dem Denken und Handeln der Menschen in Erinnerung gerufen.

Herr Rinofner, Stadtarchivar in Knittelfeld, berichtete aus den Protokollen und Besprechungsnotizen, die aus der Gründungszeit der Kärntnervolkschule am Ende des 19. Jahrhunderts stammten. “Der kalte Wind aus der Gaal”, der unvermindert auf das Gebäude treffen könnte, wurde als ein zu berücksichtigender Faktor gesehen. Ebenso war es zu dieser Zeit nicht klar, ob nicht eben dieser Wind auch Ungemach vom nahegelegenen Krankenhaus Richtung Schulgebäude wehen könnte. Hier waren die Sachverständige jedoch guter Dinge, dass die Klostermauern eines Konvents wohl Vieles abhalten würden.

Frau Schitter las einzelne Geschichten aus der griechischen Sagenwelt. Vor allem die kräftige und göttliche Figur des Herkules, der zwölf schwierige und gefährliche Aufgaben meistern musste, beeindruckte die Schülerinnen und Schüler der zweiten Klassen.

Die 4A und 4B tauchten in die Welt von Charles Dickens und seiner Sicht auf die Situation von Schülerinnen und Schüler des viktorianischen Englands ein, wo in Hard Times der gestrenge Mr. Gradgrind davon überzeugt war, dass “Facts alone are wanted in life. Plant nothing else, and root out everything else.” Wie gut, dass eine gewisse Sissy Jupe das ganz anders sah.

Die Schülerinnen und Schüler lauschten interessiert und konnten viel Neues, Abenteuerliches, Überraschendes und Faszinierendes erfahren.

 

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