Wissenschaft ist nicht nur eine Ansammlung von Theorien und Formeln – sie ist ein Abenteuer, das uns die Welt mit neugierigen Augen entdecken lässt. Am BG/BRG Knittelfeld wurde dieses Abenteuer greifbar: Ein ganz besonderer Workshoptag verwandelte die Schule in ein High-Tech-Forschungslabor.
Dass wissenschaftliches Forschen noch aufregender wird, wenn man es direkt auf sich selbst beziehen kann, durften die SchülerInnen der 8. Klassen kürzlich hautnah erleben. In einem mitreißenden Gen-Workshop hatten sie die einmalige Gelegenheit, ein eigenes Gen zu untersuchen – ein Erlebnis, das Biologie greifbar und persönlich macht.
Unter fachkundiger Anleitung und mit psychologischen Tricks, bildhaften Erklärungen sowie treffendem Humor verwandelte Mag. Reinhard Nestelbacher das mitgebrachte DNA-Analyse-Labor zum Schauplatz spannender Entdeckungen. SchülerInnen analysierten das sogenannte „Dschingis Khan-Gen", das Hinweise auf mögliche mongolische Vorfahren gibt. Sie erfuhren auch, ob ihre Muskelzellen vor allem dem Kraft- oder Ausdauertyp zuzuordnen sind und ob sie das „Prosozial-Gen" besitzen, das mit besonderer Empathiefähigkeit in Verbindung gebracht wird. Dazu setzten sie eine Reihe hochmoderner Testgeräte ein. Wer gerne Kriminalserien schaut, weiß, dass DNA oft aus Zellen der Mundschleimhaut gewonnen werden. Doch den gesamten Prozess der DNA-Analyse live mitzuerleben – von der Probenentahme über die Isolierung bis hin zur Vervielfältigung mittels Polymerase-Chain-Reaction (PCR) – war für alle Beteiligten eine spannende Erfahrung.
Mit Präzision und viel Fingerspitzengefühl lernten die SchülerInnen, wie man Micropipetten, Glaskapillaren, Zentrifugen und Thermocycler richtig handhabt. Besonders spannend wurde es, als die SchülerInnen am Ende der Analyse durch eine Schmelzkurvenanalyse und mithilfe spezieller Gensonden feststellten, welche Variante des untersuchten Gens sie tatsächlich besitzen.
Einmal mehr zeigte sich: Wissenschaft ist nicht nur Theorie, sondern kann zum spannenden Abenteuer werden – insbesondere dann, wenn man dabei seine eigene DNA erforscht. Ein herzlicher Dank gilt unserem Elternverein, der uns bei diesem Workshop finanziell unterstützte.
Prof.in Mag.a Lisa Vollmann