Von 19. bis 28.August hatte ich die Möglichkeit bei der Girls on Ice Expedition 2022 dabei zu sein.
Das Team setzte sich aus Wissenschaftlerinnen, unter ihnen die Glaziologin Lindsey Nicholson, die die Expedition leitete, einer Künstlerin und einer Bergführerin sowie acht weiteren Teilnehmerinnen zusammen. Die beteiligten weiblichen Jugendlichen wurden in einem Auswahlverfahren ermittelt und konnten eine Woche lang alles rund um einen Gletscher im Ötztal erforschen.
Die meisten werden sich jetzt fragen: „Ist es nicht kalt auf dem Gletscher?“, und dazu kann ich nur „Ja“ sagen. Aber nach einer Runde „Schütteltanz“ ist allen immer warm geworden und sonst starteten wir stets unter dem Motto „Be bold, start cold“. Außerdem hatten wir ziemliches Glück mit dem Wetter, denn nur beim Aufstieg zum Basislager regnete es.
Wir widmeten uns Fragestellungen wie „Was ist die Albedo und „Wie hoch ist das Rückstrahlvermögen des Sonnenlichts bei Eis?“, „Um wie viel schmilzt der Gletscher eigentlich täglich?“, „Welche verschiedenen Gesteinsarten sind in dieser Umgebung aufzufinden?“ und vielen weiteren. Zudem kam die künstlerische Ader nicht zu kurz. Bei mehreren Zeicheneinheiten, bei denen verschiedene Landschaften oder Steine gezeichnet wurden, konnten wir uns Tipps und Tricks von Jessie Pitt, der teilnehmenden Künstlerin, einholen.
Zu meinen Highlights zählten jedoch zwei Erlebnisse. Ich konnte in eine Gletscherspalte klettern und gemeinsam mit den anderen stand ich an einem Expeditionstag auf einem Gipfel mit rund 3200 Metern Höhe und genoss einen traumhaft schönen Ausblick. Bei all diesen Aktivitäten durfte auch der Spaß nicht zu kurz kommen. Egal ob beim Morgenyoga, bei Gesangseinlagen, beim Kochen, beim Essen, wobei die Nahrungsmittel meist nach einer Prise von Sedimenten schmeckten, oder beim Abwaschen, immer gab es etwas zu lachen.
Zum Abschluss der Expedition einer spannenden Woche präsentierten wir die Ergebnisse aller durchgeführten Experimente und die gewonnenen Eindrücke an der Universität in Innsbruck, auch in Anwesenheit von Freund/innen und Familienmitglieder/innen.
Für mich war es eine wunderschöne Erfahrung, bei der ich meine Grenzen kennenlernte, neues Wissen gewann und der Spaß trotzdem nicht zu kurz kam. Ein unzertrennbares Team entstand, bei dessen Mitgliederinnen ich mich nochmals für den reibungslosen Ablauf bedanken möchte und für all die Erfahrungen, die ich in diesen wenigen Tagen sammeln konnte.
Ramona Seitner, 8B Klasse