Univ. Prof.in Dr.in Helga Kromp-Kolb von der Universität für Bodenkultur in Wien hielt online einen Vortrag vor den SchülerInnen der Oberstufe, der von Mag. Michael Krobath des Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark organsiert wurde.


Unsere Erde incl. der Lufthülle ist das globale Ökosystem, in dem wir leben. Wir entnehmen ihm alles, was wir zum Leben brauchen, und wir entsorgen in ihm alles, was wir nicht mehr brauchen. Wenn wir dem Ökosystem zu viel an Abfällen, Abgasen und Verunreinigungen aufbürden, machen wir es und damit auch uns krank.
Verschmutzte, schadstoffbelastete Luft, giftiges Wasser, Pflanzen aus verseuchter Erde und kranke Tiere, die wir essen, lassen uns krank werden. Wir müssen daher trachten, dass unsere Eingriffe in die Natur nur in einem so großen Ausmaß erfolgen, dass das Ökosystem damit umgehen kann.
Sehr interessant zu hören war eine Stellungnahme von WissenschaftlerInnen, die sich mit der Biodiversität, der Artenvielfalt, beschäftigen: „Die Welt ist in ein Zeitalter der Pandemien eingetreten, und wenn wir die Zerstörung der natürlichen Welt nicht beenden, werden Pandemien häufiger werden, sich schneller verbreiten, mehr Tote fordern und mehr wirtschaftliche Schäden anrichten als je zuvor.“

Es gibt immer weniger Wälder durch Rodungen, Brände, den Befall von Borkenkäfern oder durch extreme Witterungsverhältnisse. Verschwinden die Wälder, müssen immer mehr Wildtiere auf engerem Raum zusammenleben. Dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Wildtier, das einen Virus trägt, ein anderes trifft, das kein Virus in sich hat, und dass es dabei zu einer Übertragung des Virus kommt. Überlebensfähig sind die Generalisten, die mit möglichst vielen Umständen zurechtkommen und widerstandsfähig gegen Viren sind. Sie können viel mehr Viren in sich tragen, ohne selbst krank zu werden. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheiten vom Tier auf den Menschen übergehen, weil der Mensch in die Habitate, Lebensräume, der Tiere hineindrängt und dort mit Tieren konfrontiert ist, die gefährlich sind.
Schon 1878 traten mit der Geflügelpest Krankheiten vom Tier auf den Menschen über. Danach waren es das West-Nil-Fieber, das Zikafieber, das Ebolafieber und heute ist es Corona. Neu ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass so eine Zoonose, Infektionskrankheit, entsteht, immer größer wird. Kommt es neben der Übertragung zu einer Ausbreitung, führt das zu einer weltweiten Pandemie.

Die Ausbreitung der Zoonosen hat viel zu tun mit der Art, wie wir unsere Lebensmittel erzeugen, was wir essen, aber auch wie wir sonst leben. Unser Planet ist krank, und wir müssen Sorge dafür tragen, dass er gesundet.
Die Gesundung muss auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Auf der Ebene Mensch muss jede/r einzelne trachten, durch Stärkung des Immunsystems gesund zu bleiben. Wir müssen uns gesund ernähren, genügend Bewegung machen, Freude im Leben haben und soziale Kontakte pflegen. Auf der Ebene des Planeten müssen wir nach Greta Thunbergs Forderung handeln: „restore, protect and fund.“ Wir müssen verteidigen, was wir noch haben, wiederherstellen, was wir bereits zerstört haben, und dafür müssen wir die nötigen Geldmittel aufbringen. Auf der Ebene Gesellschaft müssen wir die Folgen des Missbrauchs unseres Planeten mildern. Wir müssen Maßnahmen im Sozial- und Gesundheitswesen setzen, um eine gesunde, lebenswerte Gesellschaft für alle Menschen weltweit zu schaffen. Auch müssen die Verursacher, die zur Erkrankung unseres Planeten beigetragen haben, regenerierende, nachhaltige Schritte zur Gesundung setzen. Dafür bedarf es sicherlich einer Veränderung des Wirtschafts- und Finanzsystems.

Lorin Yeter aus der 6B Klasse meint dazu: „Ein komplettes Umdenken ist nötig. Aber auch jede/r einzelne kann durch kleine Taten dem Klima helfen. Wir sollten dem Klimawandel die nötige Aufmerksamkeit schenken und andere Menschen darüber informieren.“

Prof.in Mag.a Roswitha Koch, Fotos von Ramona Seitner 6B und Elena Sottovia 6B

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